Header - Zurück zur Startseite.

Primel 30 Jahre

Guttenthau. (hai) Primel, die Haflingerstute – vor 30 Jahren geboren, vor 20 Jahren zum Reitclub am Kulm gekommen ist sie seit zwei Jahrzehnten unbestritten das Herzstück des Reitclubs am Kulm und der Liebling des Reitnachwuchses mit einer ganz eigenen Geschichte.
Wie sehr die schöne braune stattliche Stute über all die Jahre vor allem den Kindern und Jugendlichen ans Herz gewachsen ist, zeigt allein die große Geburtstagsparty, die von der Nachwuchsabteilung für Primel organisiert und veranstaltet wurde. „Der Reitclub am Kulm – ohne Primel – unverstellbar!“, rankt es vom Einladungsplakat. Jung wie alt war eingeladen, das Jubiläum, 30 Jahre Primel, einen ganzen Nachmittag lang mit open end im Sonnentempel zu feiern. Für das „Geburtstagskind“ gab es einen großen Korb Möhren und eine Sonderration frisches Gras. Ein eigens zusammengestelltes Organisationsteam um die Jugendleiterinnen Rebecca Danzer und Angela Raps sowie den Jugendsprecherinnen Cora Simon und Jasmin Putzer hatte neben kulinarische Leckerbissen vom Grill, Salat- und Kuchenbuffet sowie Süßigkeiten ein unterhaltsames buntes Spieleprogramm vorbereitet. Sie hatten auch Fotos für eine Bildergalerie herausgesucht. Mit Bastelsachen wurden große Erinnerungsplakate für Primel gestaltet und im Anbau eine regelrechte Galerie aufgehängt. Beides allein zeigte eindrucksvoll, wie bunt Primels Leben als Schulpferd war.
Am 31. März 1992 in Kemnath bei Züchterin Verona Kraus in Kemnath geboren hat Primel mit Vater Anatev und Mutter Paula einen lupenreinen Pferdepass. In Neuhaus an der Eger wuchs sie dann bei Pferdezüchter Martin Degler auf und wurde im Alter von 3 Jahren von Julia Knauer, damals noch Wetzel, als angeritten gekauft. Sie bildete die Stute dann weiter aus. Mit sieben Jahren bekam Primel ein Folen namens Nanuk und wurde am 9. Dezember 2001 vom Reitclub mit neun Jahren gekauft. „Sie war damals schon gut reitbar“, erinnert sich Silke Hertel, die unter anderem Reiten in Schulsport und Gesundheitssport unterrichtet. Seitdem gehört sie zur Riege der Schulpferde und hat schon viele aus dieser Riege überdauert. „Einfach ein robuster Haflinger, der vielseitig einsetzbar und immer präsent war“, schwärmt Übungsleiterin Christina Stich. Diese Vielseitigkeit zeigten dann auch eindrucksvoll die Plakate der Mädels. Primel ist als Schulpferd der „alte Hase“, unter den Schulpferden Chipsy, Fleck, Nico, Beauty, Metternich, Magic und Cosmo des Reitclubs. Sie weiß bis heute, worauf es ankommt. Sie hatte immer ihren Spaß mit den Reitschülern“, so Hertel. Über die normalen Reitstunden und Cavalettistunden hinaus ging sie Springen und ins Gelände. Sie wurde im therapeutischen Reiten eingesetzt. Beim Barbarabergritt und beim Reiterfest war sie immer vertreten und beim Reiten im Schulsport für die Realschule Kemnath sehr beliebt. Besonders gern wurde sie zum einen für die ganz Kleinen und die Anfänger beim Longieren eingesetzt. Zum anderen war sie auch immer in der Kinderreitstunde am Start. Nicht fehlen durfte sie beim Faschingsreiten, in der Reiterfreizeit und beim Ferienprogramm, beim Tag des Kindes in Speichersdorf, sowie bei der Vereinsmeisterschaft. „Primel gehört einfach zum RCK-Inventar“, bringt es Vorsitzende Renate Schupfner auf den Punkt. Erst in letzter Zeit hat Primel altersbedingt angefangen abzubauen, wie es bei Pferden üblich ist, wenn sie das 30. Lebensjahr erreichen. Sie wird jetzt in der Regel auch nur eine Unterrichtsstunde eingesetzt, damit sie fit bleibt.
Ihr bester Freund war Willy, ein Schimmel-Shety-Wallach, der im RCK auch ein hohes Alter erreichte. Sie sei nicht mehr so rund und sportlich unterwegs und habe mit Arthrose zu kämpfen, beschreibt Stich die aktuellen gesundheitlichen Wehwehchen. Entsprechend werde im Umgang und im Reitbetrieb Rücksicht genommen. Erfahrene Reiterinnen und Pferdewirte wissen, wie es der Haflingerstute geht. Je nachdem wird sie eher im Schonprogramm von Reitschülern eingesetzt. Gerade bei Arthrose sei Bewegung wichtig, so Hertel. Jedoch sei noch lange nicht die Zeit für den Gnadenhof gekommen, scherzt Stich. Im Gegenteil. Der Haflingerstute werde noch einige Jahre prophezeit. Für ihr Alter sieht sie noch sehr gut aus. Sie ist nach wie vor gut drauf und mischt immer noch gerne etwa im Gelände die Truppe auf, wie zuletzt der sonntägliche Ausritt zeigte. In den Reitstunden gehen manchmal nach wie vor noch die Gefühle mit ihr durch. Auch kann sie gelegentlich immer noch Gas geben. „Aber alles im Rahmen einer älteren Dame“, so Stich.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: